Bundesverdienstkreuz am Bande und Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt
München, 22.11.2016Innenstaatssekretär Gerhard Eck händigt Bundesverdienstkreuz am Bande an Maria Deppisch, Karl-Hermann Reich und Edgar Wolf sowie Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt an Claudia Cebulla und Hubert Braun aus - Einladung an die Presse
Innenstaatssekretär Gerhard Eck händigt am
Donnerstag, den 24. November 2016 um 12.00 Uhr
im Fürstensaal der Residenz,
Residenzplatz 2, 97070 Würzburg
das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Maria Deppisch, Karl-Hermann Reich und Edgar Wolf sowie das Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt an Claudia Cebulla und Hubert Braun aus.
Berichterstatter und Bildberichterstatter sind dazu herzlich eingeladen.
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens
Maria Deppisch (57) aus Aub, Ortsteil Burgerroth, Landkreis Würzburg, hat sich durch die langjährige und anspruchsvolle Pflegetätigkeit von Familienangehörigen bleibende Verdienste erworben. Seit über zwei Jahrzehnten pflegt sie aufopferungsvoll Ihre von Geburt (am 09.10.1993) an schwer geistig und körperlich behinderte Tochter Eva-Maria. Ebenso aufopferungsvoll pflegte sie vorher neun Jahre lang ihre ebenfalls seit Geburt (1978) schwer geistig und körperlich behinderte Tochter Melanie sowie einige Jahre Ihre an Demenz erkrankte Schwiegermutter. Trotz der Pflege von Melanie arbeitete Frau Deppisch damals in vollem Umfang auf Ihrem Bauernhof weiter mit. Im Jahr 1987 verstarb Melanie. Ihr erster Sohn Christian wurde 1980 geboren, ihr zweiter Sohn Andreas im Jahre 1985 - beide sind gesund. 1993 wurde Ihr viertes Kind, Eva-Maria, geboren. Ihre angeborene schwere Mehrfachbehinderung mit Sehbehinderung hat sich im Laufe der Jahre verstärkt. Die äußerst zeitaufwändige Pflege von Eva-Maria hat Frau Deppisch von Anfang an alleine übernommen und dies 24 Stunden am Tag. Durch die langjährige entbehrungsreiche Pflege ihrer beiden Töchter rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr, die oft bis an die Grenzen der körperlichen und nervlichen Belastung ging und die mit dem Verzicht von Freizeit und sehr großen persönlichen Einschränkungen verbunden ist, gibt Frau Deppisch ein lebendes Beispiel von Nächstenliebe. Sie richtet ihren gesamten Lebensinhalt nach dem Wohl ihres Kindes Eva-Maria, aber auch ihrer beiden anderen Kinder aus und trägt Ihr schweres Schicksal mit großer Würde und viel Kraft zum Leben.
Karl-Hermann Reich (68) aus Mellrichstadt, Landkreis Rhön-Grabfeld, engagiert sich seit über drei Jahrzehnten in außergewöhnlicher Weise in wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Belangen und hat sich hierbei große Verdienste um das Gemeinwohl erworben. Bis Oktober 2013 leitete er die „Reich GmbH“ als alleiniger Geschäftsführer. Von seinem Einstieg im Jahr 1976 an hat er das Familienunternehmen maßgeblich geprägt. Unter seiner Führung erlangte es große Bedeutung für die Stadt Mellrichstadt und die gesamte Region. Es wandelte sich unter seiner Leitung von einem kleinen Betrieb, in dem Fahrradglocken hergestellt wurden, zu einem der führenden Hersteller von Fahrzeugteilen und Spezialkugellagern. Allein in der Zentrale in Mellrichstadt sind heute fast 900 Mitarbeiter beschäftigt. Der Wirtschaftsstandort Landkreis Rhön-Grabfeld ist durch sein persönliches Engagement und seinen unternehmerischen Einsatz deutlich aufgewertet worden. Herr Reich hat sich zudem als Mitglied mehrerer IHK-Ausschüsse (Industrie-/Verkehrs- und Gremialausschuss) von 1979 bis 2010 engagiert. Zudem hat sich die Firma Reich ihre Position am Markt durch ein Zweigwerk in Asheville USA gesichert, das derzeit rund 125 Mitarbeiter beschäftigt. Zu seinen großen unternehmerischen Verdiensten kommen zahlreiche weitere im sozialen und kulturellen Bereich. Als Vorsitzender der „Karl-Reich-Stiftung“, die unter anderem ehemalige Mitarbeiter in Not unterstützt sowie Kunst- und Kulturprojekte in Mellrichstadt und in der Region fördert, baute er das Vermögen der im Jahr 1994 gegründeten Stiftung nicht nur massiv aus, es wurde mehr als verdreifacht. Viele Projekte in Mellrichstadt könnten ohne die Stiftung nicht umgesetzt werden. Durch eine großzügige Spende an die Lebenshilfe ermöglichte er den Bau eines Pflegeheims, das speziell für behinderte Menschen geeignet ist. Durch weitere Investitionen hat er den Stadtentwicklungsprozess unterstützt und dazu beigetragen, dass innovative Gebäude gebaut werden, aber zugleich auch Historisches erhalten bleibt. Darüber hinaus hilft er örtlichen Vereinen und Kirchengemeinden bei der Realisierung verschiedener Projekte. Schließlich gehörte er von 1984 bis 2002 dem Stadtrat von Mellrichstadt an und hat sich in dieser Zeit mit hohem persönlichem Einsatz für die positive Entwicklung seiner Heimatstadt engagiert. Dafür wurde er 2002 mit der „Dankurkunde für langjähriges Wirken im Ehrenamt in der kommunalen Selbstverwaltung“ ausgezeichnet.
Edgar Wolf (70) aus Elfershausen, Ortsteil Machtilshausen, Landkreis Bad Kissingen, engagiert sich seit über drei Jahrzehnten in vielseitiger Weise im sozialen, kommunalpolitischen sowie sportlichen Bereich. Er war von 1989 bis 2014 Mitglied im Marktgemeinderat Elfershausen, davon seit 2002 dritter Bürgermeister, und hat sich im Bauausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss und in der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Elfershausen eingebracht. Er ist Initiator und Motor vieler örtlicher Dorfprojekte, wie zum Beispiel des „Machtilshäuser Wassertretbeckens“. Zudem war er beteiligt an der Neufassung der alten „Gartenquelle“, die früher als Trinkwasserversorgung diente, an der Wiederinbetriebnahme des alten Brunnens zur Sportplatzbewässerung, der Beschilderung des Gemeindewaldes mit Flurnamensschildern und vielen anderen Maßnahmen im gesamten Gemeindebezirk. Herr Wolf ist seit 2008 Behindertenbeauftragter und seit 2013 Seniorenbeauftragter des Marktes Elfershausen. Des Weiteren ist er seit 1977 Mitglied der Vorstandschaft des Sportvereins „SV Machtilshausen 1948 e. V.“ Er war von 1979 bis 1986 Erster Vorsitzender und ist seit 2012 Ehrenamtsbeauftragter des Vereins. Als ein äußerst aktives Mitglied hatte er darüber hinaus noch verschiedene Ehrenämter inne (Schüler-, Jugendtrainer und Jugendleiter), war Ausrichter des Ferienprogramms sowie Helfer bei den verschiedensten Arbeitseinsätzen. Der Vorstandschaft des „Verbandes der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner Deutschlands“ (VdK) gehört er seit 1989 an und war 1993 bis Mai 2014 Erster Vorsitzender des Ortsverbandes Elfershausen. Während dieser Zeit hat sich der Mitgliederstand im Ortsverband auf rund 280 erhöht. Anschließend ist Herr Wolf stellvertretender Vorsitzender geworden und hat dieses Amt bis heute inne. Seit 2005 ist er als einer von drei „Trimburgbetreuern“ für den reibungslosen Ablauf vor und nach Veranstaltungen zuständig und sorgt dafür, dass die renovierte mittelalterliche Höhenburg wieder in sauberem Zustand an den nächsten Verein übergeben werden kann.
Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt
Claudia Cebulla (69) aus Geldersheim, Landkreis Schweinfurt, war von 2002 - 2010 Mitglied des Gemeinderates Geldersheim und setzte sich für die Belange der Bürger ein. Im Rahmen der Dorferneuerung wurden die "Gaden", die ehemaligen Lagerhäuschen der historischen Kirchenburg aufwendig renoviert. Im daraus entstandenen Gadenverein Geldersheim e. V. war sie von der Gründung des Vereins im Jahre 1994 bis ins Jahr 2010 Erste Vorsitzende und ist dies wieder seit 2012. In dieser Funktion verhandelt sie mit den beteiligten Künstlern und engagiert diese. Sie gilt als Initiatorin von Kleinkunstbühne, Kunstausstellungen und Vernissagen. Für den Gadenverein ist sie Gründungsmitglied, Motor und Gesicht. Ohne ihre Verbindungen zur Künstlerschaft und ihren aufwendigen Einsatz wären die vielfältigen Veranstaltungen nicht möglich. Des Weiteren legt sie die Öffnungszeiten der Gadengalerie fest und organisiert das Gadenfest. Auch kümmert sie sich um Malkurse für Erwachsene und Kinder in den Gaden. Mit Ihrer Arbeit bringt sie kulturelles Leben in die Geldersheimer Gaden. In den Jahren 2002 - 2009 war Frau Cebulla Beisitzerin des SPD-Ortsverbandes Geldersheim. Seit 2009 nimmt sie die Aufgabe der Revisorin wahr. Als Beisitzerin war sie in die Vorbereitung von Wahlen eingebunden, im Wahlkampf im Einsatz, unterstützte den Ortsverband bei der Vorbereitung und Durchführung der Sommerfeste sowie des Ferienspaßes.
Hubert Braun (56) aus Stadtlauringen, Landkreis Schweinfurt, ist seit 1978 Mitglied und seit 1990 zweiter Vorsitzender des TSV 1862 Stadtlauringen e.V.. Er war maßgeblich am Bau des Ausweichplatzes und der Erneuerung des Hauptfeldes mit dem Neubau von Umkleidekabinen und Duschen beteiligt. Er kümmerte sich im Vorfeld um die Planung und um alle Formalitäten und bemühte sich erfolgreich um die unterschiedlichsten Fördermittel. Heute ist er bei jedem Heimspiel Platzkassier und Ordner, er organisiert und leitet die Jahreshauptversammlung. Zu den Faschingszeiten und beim Sommerfest kümmert er sich um das Programm und teilt die Servicekräfte sowie die sonstigen Helfer ein. Bei der vom TSV ausgerichteten Kirchweih bestellt und verpflichtet Herr Braun die Schausteller, sucht Helfer und kümmert sich um die formale Abwicklung bei den zuständigen Behörden. Von 1992 - 2013 war Herr Braun Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Stadtlauringen. Bei der Marktgemeinde Stadtlauringen war er in der Zeit von 1992 - 2014 Mitglied des Marktgemeinderates. Im Kreistag Schweinfurt dauerte seine Mitgliedschaft von 1996 – 2014. In dieser Zeit setzte er sich vor allem für örtliche Vereine ein.