Fachkräftebedarf in Bayern: Zentrale Stelle für Fachkräfteeinwanderung in Nürnberg hat sich bewährt

Nürnberg, 19. August 2022 (stmi). „Die Zentrale Stelle für Fachkräfteeinwanderung, kurz ZSFE, hat sich als wichtiger Baustein zur Bewältigung des Fachkräftebedarfs bewährt und sie wird auch dauerhaft bleiben. Die entsprechenden rechtlichen Grundlagen sind geschaffen.“ Das hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei seinem Besuch in den neuen Räumlichkeiten der ZSFE in Nürnberg mitgeteilt. „Die Leistungen der ZSFE werden von der bayerischen Wirtschaft gut angenommen.“

2022 bereits mehr als 1.600 Beratungsgespräche und über 300 erfolgreiche Verfahrensabschlüsse

So liegt die Zahl der Beratungsgespräche für das erste Halbjahr 2022 schon jetzt bei mehr als 1.600 und damit deutlich höher als im gesamten Jahr 2021, in dem die Tätigkeit der Behörde pandemiebedingt stark eingeschränkt war. Auch die Zahl der erfolgreichen Verfahrensabschlüsse steigt kontinuierlich an und liegt 2022 bereits bei mehr als 300, hinzu kommen mehr als 500 durch die örtlichen Ausländerbehörden. Für Herrmann stellt die Bewältigung des Fachkräftemangels eine der größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt dar: „Bayern hat hierauf aber bereits mit einem Bündel an Maßnahmen reagiert und unter anderem die ausländerrechtlichen Verwaltungsstrukturen auf einen schnellen und serviceorientierten Vollzug ausgerichtet“, so der Minister.

Bayern ist gut gerüstet für schnelle Entscheidungen im Aufenthaltsrecht

Wie Herrmann erläuterte, können Arbeitgeber in Bayern wählen, ob sie ein beschleunigtes Fachkräfteverfahren bei der örtlichen Ausländerbehörde oder bei der ZSFE durchführen. „Bayern ist damit gut gerüstet und gewährleistet für Fachkräfte im Aufenthaltsrecht schnelle Entscheidungen. Jetzt kommt es auch maßgeblich darauf an, dass der Bund für schnellere Visaverfahren sorgt, etwa durch personelle Verstärkung der Auslandsvertretungen, z. B. in den Balkenstaaten.“

Nach Herrmanns Worten ist auch die Prüfung und Anerkennung der Berufsqualifikationen von Fachkräften ein zentraler Erfolgsfaktor für die Fachkräftezuwanderung. Auch hier sind schnelle Verfahren wichtig. Mit der Koordinierungs- und Beratungsstelle Berufsanerkennung (KuBB) – nunmehr auch organisatorisch unter einem Dach mit der ZSFE – hat Bayern auch hier einen wichtigen Schritt gemacht.

Bayern Spitzenreiter bei der Integration in den Arbeitsmarkt

„Wir müssen aber auch das Potenzial der Ausländer in den Blick nehmen, die schon in Deutschland sind“, erklärte Herrmann weiter. „Die Zahlen zeigen, dass das in Bayern bereits mit großem Erfolg passiert: Denn der Freistaat ist Spitzenreiter bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Mit 72,8 Prozent haben wir die bundesweit höchste Erwerbstätigenquote von Menschen mit Migrationshintergrund und mit 8,3 Prozent die bundesweit niedrigste Ausländerarbeitslosenquote.“ Auch bei ausländischen Frauen steht Bayern bei einer Arbeitslosenquote von 11,5 Prozent vergleichsweise am besten da.

„Ebenfalls werden bei uns die Potentiale abgelehnter Asylbewerber genutzt.“ Dies zeigt die hohe Zahl von 1.517 Personen, die zum 31. Mai 2022 über eine Ausbildungsduldung nach der so genannten 3+2 Regelung verfügten. „Auch hier nimmt Bayern bundesweit einen Spitzenplatz ein“, so der Minister.